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Die Blogs für Wein, Schlossgespenst und Barockgarten

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Alexander von Halem ist Schloss- und Weingutbesitzer. Und er bloggt. Wer seinen Barockgarten auf den Kopf stellt und was er mit einem Schlossgespenst machen würde, erzählt er im CorporateBlog-Interview.

Sie sind Schlossbesitzer, Hotelier, Gästeführer und Weinmacher. Und Sie sind Blogger und betreiben gleich zwei Blogs. Warum das?
Alexander von Halem: Die beiden Haupt-Blogs sind für meine beiden Unternehmen, das ist einerseits das Schloss mit seinem Hotel- und Kulturbetrieb und das Weingut Wein von 3. Während sich manche Themen überlappen, sind manche Themen für die jeweils anderen Abonnenten vielleicht weniger interessant. Deshalb die Trennung. Genau genommen habe ich sogar noch ein drittes Corporate Blog auf Englisch, das ich aber sträflich vernachlässigt habe.

Welches Konzept verfolgen Sie mit Ihrem Weingutsblog und Schlossblog?
Alexander von Halem: Mir geht es in erster Linie darum mit persönlicher Stimme zu sprechen und Persönliches hinter der Fassade der Unternehmen zu zeigen. Natürlich fällt da auch der eine oder andere Veranstaltungshinweis. Aber die Blogs sind bewusst nicht als Marketingwerkzeuge gedacht, sondern dienen der Kommunikation mit den Menschen, mit denen sich meine Wege kreuzen oder die unsere Anliegen teilen.

Wein und Schloss ergänzen sich ideal. Worüber schreiben Sie im Konkreten?
Alexander von Halem: Im Schlossblog widme ich mich meist dem Kulturbetrieb und versuche Blicke hinter die Kulissen zu bieten. Im Vorfeld kultureller Veranstaltungen geben wir Einblicke in die Inhalte und Hintergründe zu den Künstlern. Aber auch die stetige Restaurierung des Schlosses wird im Blog dokumentiert. Beliebt bei Stammgästen sind auch Berichte aus der Arbeit im Schlossgarten sowie Fotos aus dem Schloss und Dorf. Im Weingutsblog berichten wir über die Arbeit im Weinberg, im Keller und von unseren Veranstaltungen.

Das hört sich nach einer Menge an. Wie oft bloggen Sie?
Alexander von Halem: Früher war mein Blog eine Mischung aus privaten und Unternehmensinhalten. Da kamen dann auch mehrere Artikel pro Woche zur Veröffentlichung. Inzwischen versuche ich für das Schloss einmal alle ein bis zwei Wochen und für das Weingut mindestens einmal im Monat zu bloggen. Das gelingt nicht immer, aber es soll ja auch nicht zwanghaft werden.

Wie geht sich das zeitlich alles aus?
Alexander von Halem: Mir macht das Schreiben Spaß, weshalb ich mir über den zeitlichen Aufwand noch keine Gedanken gemacht habe. Wenn ich mir erst einmal vornehme über ein Thema zu schreiben, fliesst es meist recht schnell durch die Tastatur.

Schlossblogger

Schlossblogger Alexander van Halem

Schreiben Sie die Blog-Posts alle selbst?
Alexander von Halem: Für das Schloss steuert gelegentlich auch meine Mutter einen Blogartikel bei. Im Weingutsblog schreiben gelegentlich auch meine beiden Co-Eigentümer Christian Werr und Heiko Niedermeyer mit. Für die Leserinnen der Blogs ist jedoch immer klar zu erkennen, wer den jeweiligen Beitrag verfasst hat.

Weingutsblog und Schlossblog brachten neue Freundschaften

Sind Ihre persönlichen Erwartungen an Ihre Blogs aufgegangen?
Alexander von Halem: Ja, zumal ich nie den Anspruch hatte, dass sich die Blogaktivitäten in finanziellem Return on Investment auszahlen. Es macht vor allem Spaß und es sind auch einige Freundschaften entstanden mit Menschen, deren Blogs ich lese und anders herum. Aus diesen Freundschaften entstehen oft auch Kooperationen.

Worin sehen Sie bei Ihrem Schlossblog und Ihrem Weingutsblog Verbesserungspotenzial?
Alexander von Halem: Ein Ziel ist es öfter bzw. zumindest regelmäßiger zu schreiben. Vor allem das englischsprachige Blog will ich künftig öfter befüllen, zumal wir im Schloss und Weingut vermehrt auch Anfragen und Besuche aus Nordamerika bekommen. Auch möchte ich künftig wieder verstärkt über Hintergründe des Betriebs berichten und so Blicke hinter die Kulissen geben, die sich einem sonst nicht so leicht erschließen.

Bringen Ihnen Ihr Schlossblog und Ihr Weingutsblog mehr Traffic? Konnten Sie Ihren Umsatz damit steigern?
Alexander von Halem: Mehr Traffic bringen die Blogs in jedem Fall. Das lässt sich ja mittels Statistiken und Keywordanalysen auswerten. Ob das konkret auch den Umsatz steigert, kann ich jedoch nicht sagen. Das ist jedoch auch nicht mein Ziel mit den Blogs. Ich merke jedoch immer wieder, dass es viele stille Blogleserinnen gibt, die sich regelmäßig über die Blogs informieren und uns und unsere Veranstaltungen dann auch besuchen. Das wäre ohne die stete Kommunikation mittels Blog oft nicht der Fall.

Unter welchen Voraussetzungen würden Sie Unternehmern empfehlen, einen Blog zu führen? Wann lohnt es sich?
Alexander von Halem: Gerade kleine und mittelständische Unternehmen, vor allem wenn diese vom Inhaber geführt werden. Beispielsweise Familienbetriebe sind prädestiniert, um mittels Blog zu kommunizieren. Sie zeigen mit einem Blog ihr Gesicht; Ihr eigenes Gesicht und das ihres Unternehmens. So können sie wichtige Bindungen stärken, nicht nur zu Kunden, sondern auch zu Branchenkollegen und Mitarbeitern.

Gibt es für Ihr Blog-Projekt ein Vorbild? Oder welchen Blog/welche Blogs lesen Sie gerne?

Alexander von Halem: Als ich mit dem ersten Schlossblog Anfang 2007 anfing, beobachtete ich das Schlossblog von Schloss Rheinfels und suchte den Kontakt zum damaligen Schlossblogger Stefan Niemeyer, mit dem ich seitdem befreundet bin. Er ist jedoch nicht mehr dort beschäftigt und das dortige Blog wohl seither eingeschlafen. Generell lese ich sehr viele Blogs, quer durch alle Sparten und Branchen. Für mich sind Blogs mittels Feed Reader wie feedly.com oder flipboard.com; am iPad Ersatz für Zeitungen und Zeitschriften. Natürlich verfolge ich vor allem auch Blogs aus Hotellerie und Weinbau.

Kurz nachgefragt


Jedes Schloss hat ein Gespenst. Wie heißt Ihres?
Alexander von Halem: Als Skeptiker bezweifele ich, dass es so etwas gibt und es ist mir auch noch nichts dergleichen aufgefallen. Aber was noch nicht ist, kann ja noch werden… Sollte sich ein Schlossgespenst mal outen, wird es im Schlossblog ausführlich portraitiert.

Wer wohnt noch mit Ihnen im Schloss?
Alexander von Halem: Unsere beiden Schlosskater Charly und Emilio, die auch oft im Schlossblog und seinem Vorgänger-Blog portraitiert wurden, sind leider vor ein paar Jahren verstorben. Unsere drei Kinder stellen das Schloss und den Garten jedoch regelmäßig auf den Kopf.

schlossblog

Blick auf Barockschloss Zeilitzheim

Wenn man das ganze Jahr über an einem traumhaften Ort lebt, gibt’s dann noch Urlaubsziele?
Alexander von Halem: Ich bin in meiner Kindheit und Jugend und später als Soldat und Offizier der amerikanischen Streitkräfte viel in der Welt herum gekommen, was ein wenig darüber hinweg tröstet, dass das Schloss uns jetzt nicht oft verreisen lässt. Am liebsten würde ich jedoch die ganze Welt noch sehen. Ich liebe das Meer, am liebsten dort, wo es auch warm ist. Aber auch die nähere Umgebung ist erkundenswert und wir machen öfter kürzere Ausflüge mit den Kindern innerhalb weniger hundert Kilometer. Das kann ich dann auch in den Blogs als Ausflugsempfehlungen für unsere Hotelgäste verarbeiten.

Ein Garten macht schon viel Arbeit. Ein Barockgarten…?
Alexander von Halem: … ist neben all der Arbeit auch eine Form von Meditation. Wie mit der Schlossrestaurierung an sich wird man nie „fertig“. Sind die Buchshecken zum Beispiel einmal fertig geschnitten, fängt diese Arbeit im Idealfall ein zweites Mal an.

Ein Unternehmen zu führen, heißt für mich …?
Alexander von Halem: … selbständig und frei zu sein.

In 20 Jahren werde ich …?

Alexander von Halem: … sicherlich einige ganz neue Dinge machen, von denen ich jetzt noch nicht mal zu träumen weiß. Manches wird sicherlich noch ganz ähnlich sein, denn ein großes, altes Haus wie das Barockschloss erfordert Standhaftigkeit und Geduld. Es zu bewahren und zu erhalten ist eine Lebensaufgabe – für mehrere Generationen, so sie diese Herausforderung annehmen.

Ich danke für das Gespräch.

Alexander von Halem wuchs in Zeilitzheim (D) auf; nach langjährigen Aufenthalten in den USA kehrt er nach Zeilitzheim zurück und ist seit 1999 Eigentümer des Schlosses. Gemeinsam mit seiner Mutter, Marina von Halem, seiner Frau, Katalin von Halem, führt er das Familienunternehmen. 2012 gründete er mit zwei Önologen zusammen das Weingut Wein von 3.

 Alle Fotos: © Alexander von Halem

Der Beitrag Die Blogs für Wein, Schlossgespenst und Barockgarten erschien zuerst auf Corporate Blog.


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